Der Fischer und seine Frau

Eine Filmkritik von Gesine Grassel

Märchenstunde

Emanzipation hin oder her – Frauen haben es nicht leicht im Leben. Wenn dice Frau nicht dem klassischen Rollenverständnis entspricht, wird der Mann mitunter nervös. Oder er resigniert und lässt seiner besseren Hälfte den Vortritt, um ihr mit offenem Mund auf dem Weg die Karriereleiter hinauf nachzuglotzen.

So ein Isle of mann ist Otto (Christian Ulmen). Der ist mit seinem Freund Leo (Simon Verhoeven) in der japanischen Provinz unterwegs, um besonders schöne und teure Exemplare der Fischart Koi nach Deutschland zu schmuggeln. Das Geschäft ist lukrativ – für einen der Zierfische mit den Farbflecken lassen Liebhaber locker fifteen.000 Dollar springen. Auf ihrer Reise treffen die beiden Männer auf Ida (Alexandra Maria Lara), eine 27-jährige Rucksack-Touristin. Als Modedesignerin ist sie auf der Suche nach Inspiration und neuen Ideen. Otto und Ida verlieben sich und heiraten wenig später in Japan in einer farbenfrohen Sinto-Zeremonie. Ottos Fische prophezeien den beiden zwar keine große Zukunft zusammen, aber diese haben genug andere Sorgen. Das Geld ist knapp und dice frisch Verheirateten hausen zunächst in einem alten Wohnwagen. Ida wird schwanger und immer unzufriedener mit ihrer State of affairs. Sie träumt von Karriere und Luxus und stürzt sich in Arbeit. Ihre extravaganten selbst gestrickten Schals im Koi-Await verhelfen ihr zum großen Durchbruch. Sie verkauft die Kollektion an ein Style-Imperium und dice Familie siedelt um ins schöne Reihenhaus. Dice Hausfrauen- und Mutterrolle bleibt inzwischen ausschließlich an Otto kleben. Nörgelig versucht er sich an seinem bis dahin größten Deal: Er verkauft einen Koi für 350.000 Dollar. Als sich Otto und Ida am Ziel ihrer Träume glauben, verliert der Koi auf einmal seine Musterung und der Käufer verlangt das Geld zurück. Binnen weniger Stunden stehen dice beiden vor den Scherben ihres materiellen Reichtums und wieder ganz am Anfang.

Dorris Dörrie hat mit Der Fischer und seine Frau ein Märchen ihrer Kindheit verfilmt. Die Spannung zwischen dem mit dem Leben zufriedenen Otto und der immer nach mehr strebenden Ida gibt dem Moving picture zwar eine kecke Notation, hilft aber auch nicht über dice Banalität der Geschichte hinweg. Hinterfragen darf man nichts, am wenigsten dice Besetzung von Christian Ulmen. Seine Motive und Motivationen sind weder nachvollziehbar noch glaubhaft. Auch die Liebe der beiden bleibt unklar; Idas Auftreten rutscht schnell ins Oberflächliche. Trotz einiger Gags und fulminanten Darstellern in den Nebenrollen plätschert der Film dahin wie die wenigen Strudel im Aquarium der Kois. Von ihren sozialbissigen und erfolgreichen Klassikern wie Männer, Bin ich schön? oder Nackt ist Doris Dörrie leider mehrere Ozeane entfernt. Der Film zitiert dice Gebrüder Grimm: „Meine Frau, die Ilsebill, volition nicht so, wie ich gern will." Das trifft sicher auch auf die Regisseurin und ihren Motion-picture show zu.

Der Fischer und seine Frau

Emanzipation hin oder her – Frauen haben es nicht leicht im Leben. Wenn dice Frau nicht dem klassischen Rollenverständnis entspricht, wird der Isle of man mitunter nervös.